Risotto ist ja eine Glaubensfrage – man mag es, oder man mag es nicht. Ich persönlich bin ein großer Risotto-Freund, und ich finde es genial, was man da alles kombinieren kann: Vom klassischen Risotto Milanese mit Weißwein und Safran über Kürbis-Risotto bin hin zu Rote-Bete-Risotto – mag ich alles super gerne (und frage mich gerade, wieso hier nicht mehr Risotto-Rezepte auf dem Blog sind?!?). Egal, hier kommt mal ein alternatives Risotto aus Perlgraupen! Die Graupe an sich fristete ja leider lange ein etwas stiefmütterliches Dasein als Bestandteil der im Ruhrgebiet, wo ich herkomme, sehr beliebten Graupensuppe, einem Eintopf mit viel Rindfleisch, Gemüse und natürlich Graupen. Sehr nahrhaft und daher perfekt für die schwer arbeitenden Menschen im „Pott“. 😉
Graupen werden in der Regel aus Gerste hergestellt, sind fettarm, kohlehydratreich und sehr bekömmlich. Mittlerweile wurden sie in der modernen Küche wiederentdeckt und werden nicht nur für Suppen, sondern auch für Salate (nach Art eines Tabouleh) oder eben Risotti verwendet. Probiert es mal aus, ein „Graupisotto“ ist wirklich eine feine Sache! Diese hier kommt sogar total ohne Wein aus, was ganz gut ist, wenn Kinder mitessen. Wundert Euch nicht, dass die Graupen separat und nicht wie sonst im Risotto alles in einem Topf gegart wird – das hat mit der Stärke der Graupen zu tun, die das Ganze etwas schleimig machen würde, wenn man sie nicht abspült. Auch die Kondensmilch mag komisch klingen, gibt dem Ganzen aber einen sahnigen Touch, ohne allzuviele Kalorien beizutragen.
Wer es nicht total vegetarisch halten will, legt einfach ein Stück gebratenen Zander oder Lachs oder ein paar Garnelen oben aufs Risotto – damit macht Ihr garantiert auch Eure Gäste glücklich!
Für 4 Personen braucht Ihr:
250 Gramm Perlgraupen (mittel)
1 Bund grünen Spargel
1 EL Olivenöl
400 Gramm Creme-Champignons
2 TL Brühepulver
Salz, Pfeffer, edelsüßes Paprikapulver
ca. 200 ml Kondensmilch 4 % Fett
1 Stückchen Butter nach Geschmack
6-10 Kirschtomaten (je nach Größe)
geriebenen frischen Parmesan nach Geschmack
Die Graupen in der doppelten Menge Wasser zum Kochen aufsetzen. Wenn das Wasser kocht, 1 TL Brühe und 1/2 TL Salz ins Wasser geben. Ca. 25 Minuten bissfest gar köcheln lassen (eventuell zwischendurch etwas Wasser nachgießen), dann in ein Sieb abgießen und mit fließendem Wasser kurz abspülen. Gut abtropfen lassen.
Währenddessen den Spargel von den holzigen Enden befreien, in Stücke schneiden und in einer großen tiefe Pfanne in 1 EL Olivenöl anbraten. 250 ml Wasser und 1 TL Gemüsebrühe dazugeben und kurz köcheln lassen. Champignons abbürsten, Stielenden abschneiden, halbieren und in Scheiben schneiden. Nach ca. 5 Minuten zum Spargel in die Pfanne geben und beides bissfest garen. Wenn die Flüssigkeit verkocht ist, die Kondensmilch und die gut abgetropften Graupen dazu geben und gut verrühren. Mit Salz, Pfeffer und edelsüßem Paprikapulver würzen. Bei kleiner Hitze leicht weiter köcheln lassen für ca. 5 Minuten, bis das Graupisotto eine „schlotzige“ Konsistenz hat. Butter und Parmesan nach Geschmack unterrühren und ggf. noch mal mit Salz u. Pfeffer abschmecken. Auf tiefe Teller verteilen, mit kleinen Kirschtomatenwürfeln und etwas Parmesan bestreuen und servieren.