Das Schöne am Bloggen, finde ich, sind die Abwechslung und die Begegnungen, die sich daraus ergeben. Man kommt mit allen möglichen Leuten in Kontakt, die man sonst nie kennen gelernt hätte, und das ist richtig spannend. Als mich die Weimar GmbH vor ein paar Tagen fragte, ob ich Zeit und Lust hätte, mit einer amerikanischen Journalistin Weihnachtsplätzchen zu backen, warf ich einen kurzen Blick in meinen vor Weihnachten ziemlich vollen Terminkalender.Tatsächlich war der angefragte Termin der einzige Tag mit einem freien Nachmittag. also sagte ich zu.
Terri Mashall ist eine Bloggerin und Reisejournalistin aus New York City, die sich auf den Weg nach good old Germany gemacht hatte, um die Adventszeit und -stimmung in Deutschland zu erleben und deutsche Traditionen rund ums Fest der Liebe kennen zu lernen.
Der Weimarer Weihnachtsmarkt bietet dazu natürlich eine passende und stimmungsvolle Kulisse. Advent in Weimar, das ist fast schon ein wenig kitschig, aber richtig schön. Wenn es jetzt noch geschneit hätte, wäre es perfekt gewesen, aber Terri hat es glaube ich auch so ganz gut gefallen 😊 Ich meine, mal ehrlich, wenn unsere schöne Stadt im Lichterglanz nicht den Romantiker in uns weckt, was dann?
Der Weimarer Weihnachtsmarkt zieht sich vom Markt bis zum Theaterplatz, wo rund um das berühmte Goethe- und Schiller-Denkmal eine Eisbahn aufgebaut ist. Überall sind Buden mit Glühwein, Snacks und netten kleinen Weihnachtsgeschenken. Das Rathaus ist ein riesiger „lebendiger“ Adventskalender, an dem jeden Tag Kindergartenkinder ein Fenster öffnen dürfen, und auf dem Marktplatz gibt es die größte Weihnachtspyramide, die ich je gesehen habe.
Also in Sachen Adventsstimmung läuft’s in Weimar, würde ich sagen. Fand auch Terri, und als sie mich besuchte, haben wir gleich mal noch was für die Stimmung getan und die bisher von mir produzierten Plätzchen verkostet. Dann musste Terri selbst Hand anlegen, und das hat sie auch heldenhaft getan. Selbst der etwas klebrige Teig der Nussmakronen wurde von ihr erfolgreich „niedergerungen“.
Den Namen Engelsaugen fand die Journalistin übrigens etwas befremdlich, zumal die Plätzchen mit roter Marmelade gefüllt werden. Wir haben kurz überlegt, sie in „Devil’s eyes“ umzutaufen – aber das war uns dann doch zu unweihnachtlich!
Gemeinsam haben wir ruck-zuck ein paar Bleche köstlicher Plätzchen fabriziert. Falls Ihr noch ein bisschen Last-Minute-Weihnachtsgebäck braucht, kann ich Euch diese sehr ans Herz legen!
Hier sind die Rezepte:
Engelsaugen
240 g Mehl
150 g Butter
2 Eigelb
70 g Puderzucker
2 TL Vanillezucker
1 Päckchen Zitrusback
1 Prise Salz
Kirsch- oder Johannisbeerkonfitüre
Puderzucker zum Bestäuben
Alle Zutaten außer der Konfitüre mit den Knethaken des Handrührgerätes verkneten und dann in Folie gewickelt für 1 Stunde in den Kühlschrank geben.
Den Ofen auf 180 Grad Umluft oder 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Vom Teig mit einem Teelöffel kleine Stückchen abstechen und ca. murmelgroße Kugeln daraus rollen und diese auf das Blech legen. In jede Kugel mit dem Ende eines Kochlöffelstiels eine Vertiefung drücken (Achtung, nicht durchlöchern!) und diese mit ein wenig Marmelade füllen. Die Bleche in den Ofen schieben und ca. 10 – 15 Minuten backen, dabei die Plätzchen beobachten, damit sie nicht zu dunkel werden. Wenn die Plätzchen ein wenig abgekühlt sind, etwas Puderzucker darüber sieben.
Nuss-Nougat-Makronen
2 Eiweiß
1 Prise Salz
185 g Zucker
1 TL Zimtpulver
125 g gemahlene Haselnüsse
kleine runde Backoblaten
½ Tafel Nougatschokolade (z.B. Schogetten)
Die beiden Eiweiß mit der Prise Salz zu Eischnee schlagen. Dann erst etwa die Hälfte des Zuckers unterrühren, danach die andere Hälfte zusammen mit den Nüssen und dem Zimt.
Auf jede Backoblate ein halbes Stückchen Nougatschokolade legen und dieses mit dem Nussteig bedecken. Bei 150 Grad Umluft ca. 20-25 Minuten backen.
In Blechdosen halten sich die Plätzchen ca. 2 Wochen.