aufgegabelt unterwegs: La serenissima … Ostern in Venedig

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Werbung, da Markennennung – Ich gestehe, nach Venedig bin ich mit eher mittelgroßen Erwartungen gefahren. Weil, man weiß es ja, Venedig ist teuer, überfüllt, kitschig und überall sind Japaner. Okay, das mit den Japanern war nicht ganz falsch, aber sonst… Ich glaube, ich muss hier mal mit ein paar Vorurteilen aufräumen und beschreiben, wie ich die Stadt erlebt habe: Ich fand Venedig GRANDIOS! Ehrlich, ich habe selten so viel Schönheit auf einmal gesehen. Natürlich blättert der Putz an den Palazzi, und ich möchte in Venedig auch keine Erdgeschosswohnung mieten, aber es ist trotzdem oder deswegen einfach fabelhaft. Ich war schon sehr oft in Italien, ohne es je nach Venedig geschafft zu haben, und diesmal sind wir auch eigentlich vor allem deshalb dort hingeflogen, weil die Flüge nach Lissabon, wo wir eigentlich in den Osterferien hin wollten, vom Timing her für uns so miserabel waren, und weil ich dann bei Travelbird so ein günstiges Angebot für Venedig entdeckt habe. Und ich muss gestehen, es hat mich echt umgehauen. Mit dem Vaporetto über den Canale Grande zu fahren, gehört zu meinen persönlichen „big moments“ in Sachen Reisen… (Falls es euch interessiert, sonst steht auf der Liste unter anderem noch, bei Sonnenuntergang auf einer Düne in der Wüste bei Dubai Aperol Spritz zu trinken, oder von der äußersten Ecke im Garten des Topkapi-Palasts in Istanbul auf das glitzernde Wasser von Bosporus und Marmarameer zu schauen, die sich dort treffen.)

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Wir haben übrigens bewusst keine Gondelfahrt gemacht, weil mir persönlich die Dinger zu sehr wackelten, wenn die motorisierten Boote (von denen es auf dem Canale Grande reichlich gibt) deren Weg kreuzten. Das muss wohl jeder selbst entscheiden, ob er das braucht oder nicht – uns hat es gut gefallen, im Vaporetto ganz vorne zu sitzen und von der Piazzale Roma mit der Linie 1 bis nach San Marco zu schippern. Unterwegs sieht man die Rialtobrücke, die ich ehrlich gesagt vom Wasser aus interessanter fand als von Land aus, denn sie ist rechts und links zugebaut, und in den Häuschen sind vor allem Schmuck- und Glasgeschäfte mit eher unwichtigem Touristen-Tand.

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Canale Grande im Nebel

Wenn man an der Station San Marco aussteigt, steht man direkt vor dem Dogenpalast (Palazzo Ducale), dem Glockenturm (Campanile) und dem Markusdom samt gleichnamigem Platz. Natürlich boxt da der Papst, weil sich sämtliche Touristen dort zusammenrotten, aber wir haben weder am Palast noch an der Kirche länger als 10 Minuten anstehen müssen, obwohl Osterferien waren. Im Sommer dürfte das wohl anders sein, aber dann stinken ja auch die Kanäle 😁

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Markusplatz vom Wasser aus

Was das Thema „teuer“ angeht: Der Eintritt für den Dogenpalast ist nicht ganz günstig (wir haben als vierköpfige Familie 69 Euro bezahlt, weil die – unter 29-jährigen – „Kinder“ noch eine Ermäßigung hatten), lohnt sich aber, zumal der Eintritt für alle vier Museen am Markusplatz gilt. In den Markusdom geht man ohnehin kostenlos, nur für die Besichtigung des goldene Altarbildes Palo d’oro werden pro Nase 2 € berechnet – kann man machen, muss man aber nicht. Ich fand es ganz nett, aber nicht atemberaubend.

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Basilica di San Marco

 

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Im Dogenpalast

Der Palazzo Ducale, also der Dogenpalast, ist dagegen ein Muss. Hier gibt es viele unglaublich prächtige Säle zu sehen, in denen insgesamt 120 Dogen einst (nacheinander) Hof hielten. Außerdem geht man bei der Besichtigung der Kerker auf den Spuren des berühmten Kavaliers Casanova über die berüchtigte Seufzerbrücke.

 

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Seufzerbrücke

Von den drei anderen Museen haben wir es nur noch ins Museo Correr geschafft, wo man die Räume von Kaiserin Sissi besichtigen kann, die mal 8 Monate dort gewohnt hat.

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Sissi & Franz

Ansonsten haben wir uns viel treiben lassen und sind stundenlang durch die malerischen Gassen gebummelt, über unzählige Brücken und Brückchen spaziert und haben auf einigermaßen lauschigen Plätzchen mitten in der Altstadt überraschend günstigen Aperol Spritz für 3,50 und Espresso für 1,50 getrunken! Wahrscheinlich sind diese beiden Getränke dort so billig, weil sie den Italienern als Grundnahrungsmittel gelten – man kann direkt am Wasser in den Touristenfallen aber auch mal 12 Euro pro Spritz bezahlen! Und dass ein Espresso am Markusplatz 6 Euro kostet, sollte man vorher wissen. Wir wussten es, haben es aber trotzdem gemacht. Das haben wir dann mit dem billigen Aperol wieder eingespart 😉

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Sehr gut gefallen haben uns zwei Routen: der Spaziergang durch das alte jüdische Ghetto und der Weg von der Vaporettostation „Salute“ zurück zur Piazzale Roma. Wenn man von der Kirche Santa Maria della Salute in Richtung Peggy Guggenheim Collection wandelt, entdeckt man auch die schönsten Galerien und Geschäfte. Muranoglas gibt es hier zwar auch, aber es ist alles ein bisschen edler als rund um die normalen Touristenrouten.

Was mich fast ein bisschen ärgert, ist, dass wir einen Teil unserer kostbaren Zeit damit verschwendet haben, zum Lido zu fahren (auf Empfehlung). Das hat sich nicht gelohnt, es ist halt ein Strand, ansonsten nix Besonderes außer ein paar großen Häusern von reichen Venezianern. Wir hätten in dieser Zeit lieber einen Ausflug nach Burano (das ist die Spitzen-Insel) machen sollen; ich glaube, das hätte sich eher gelohnt.

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Gegessen haben wir viel und eigentlich überall gut. Schaut vorher auf die Karte und lasst das Restaurant links liegen, wenn es mit speziellen Touristen-Menüs wirbt. Auch der Hinweis, es werde kein „Coperto“ (das ist die ortsübliche Gedeck-Pauschale) berechnet, ist eher verdächtig. In den Seitenstraßen isst man in der Regel besser und günstiger als direkt am Canale Grande. Wir sind einmal einer Empfehlung unseres Reiseführers gefolgt und waren in der Osteria „Da Carla“ in der Corte Contarina 1535, in einem Seitengässchen direkt hinter dem Museo Correr, also sehr nah am Markusplatz. Das war wirklich ausgezeichnet und preislich okay.

Eigentlich wäre ich gern noch ins viel gepriesene „La Zuccha“ (‪Calle del Tintor | Sestiere Santa Croce 1762‬) gegangen, aber das hatte leider zu, als wir dort waren.

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Mein persönliches kulinarische Highlight war allerdings das Eis. Ich würde behaupten, in Venedig gibt es das beste Eis überhaupt. Ich sage nur: Sachertorten-Eis! Mit Sachertortenstückchen drin! Soooo lecker und jede einzelne Kalorie wert. Ich fand es besonders gut in der Gelateria Fantasy, Calle del Fabbri. Da gab es auch die Sorten Peanutbutter und Cheesecake und… ich höre jetzt mal lieber auf, mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Was die Preise angeht, fand ich die auch hier okay: 3 Euro für 2 Sorten – und keine kleinen Portionen!

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Das genialste Eis ever -Sachertorte – unten rechts!

Fazit: Venedig ist tatsächlich eine Reise wert, oder auch mehrere. Ich würde sehr gerne noch mal wiederkommen! Allerdings immer außerhalb der Hauptsaison, denn ich kann mir vorstellen, dass es im Sommer nicht so angenehm ist. Wir sind übrigens ab Berlin-Schönefeld mit easyjet geflogen und waren im NH-Hotel Laguna Palace. Das liegt nicht im Centro Storico, sondern drüben auf dem Festland in Mestre, wir waren aber in einer Viertelstunde mit dem Bus drüben. Mein Mann meinte, beim nächsten Mal wolle er lieber mal direkt auf der Insel nächtigen, allerdings denke ich, dass man dort tatsächlich SEHR viel tiefer in die Tasche greifen muss, um annähernd den Komfort genießen zu können, den wir hatten. Insofern war alles gut! 😉 Wir hatten schöne große Zimmer mit bequemen Riesenbetten, free WIFI (wichtig, wir reisten mit zwei Teenagern!) und ein supertolles Frühstück.

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Unser Hotel in Mestre – sehr stylish!
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Blick auf die Lagune vom Palazzo Ducale
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Markusplatz mit Dom und Campanile

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2 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen sehr schönen Bericht mit den wunderschönen Fotos dieser grandiosen, stimmungsvollen Stadt ! Du hast Venedig so gut beschrieben und ich finde gerade diese verblassten Terrakottafarben, die etwas maroden, oft reich verzierten Fassaden im Kontrast zum blauen Wasser geben der Stadt diese einzigartige Stimmung. Werde sie sicher auch nochmal besuchen. Übrigens schaue ich Donna Leon Filme hauptsächlich wegen der tollen Venedig Bilder 🙂 ! Viele Grüße von Anja

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